Wir steuern langsam, aber sicher dem CO2-SuperGAU entgegen, weil wir zur Lösung dieses weltweiten Problems nicht die richtigen Prioritäten gesetzt haben.

Der CO2-SuperGAU in Zeitlupe!

20. Juli 2022

Wie wollen wir das CO2-Problem lösen, wenn wir uns standhaft weigern, die fossile, nicht erneuerbare Energieerzeugung in erster Priorität rasch loszuwerden?
Dazu gehört, entgegen der jüngsten und völlig lächerlichen EU-Bewertung, sicherlich auch Erdgas, welches aktuell ca. 25% der Gesamtenergieversorgung der Welt sicherstellt.

Keine Zukunft ohne Herkunft!

Die Prioritäten, um das Steuer noch herumzureissen sind:
1.    Die fossile Energieerzeugung möglichst rasch loswerden
2.    Energie-Effizienz und Zubau von Erneuerbaren entsprechend steigern

3.    CO2 technisch wieder aus der Atmosphäre entfernen (auf das Niveau 1990)

Der Ausstoss von CO2 hat weltweit 2021 um 6%, sprich um 2 Milliarden Tonnen CO2 zugenommen, weil die erste Priorität, fossile Energieerzeugung loszuwerden, nicht im Fokus ist! Nach wie vor sprechen viele Politiker und Wirtschaftskapitäne bezüglich CO2 von Ideologie anstatt vom CO2-SuperGAU, auf den wir zusteuern. Seit Anfang des Jahrtausends werden sehr viele Milliarden für den Umbau zur grünen Wirtschaft, meistens in der Form von Förderung oder Lenkungsabgaben ausgegeben. Das reicht nicht einmal, um das Wachstum der Wirtschaft grün zu gestalten.

Sisyphus lässt grüssen!

Wie lange soll diese zentralisierte, von Staaten und Grossfirmen getriebene Fehlentwicklung noch andauern? Sie kann erst gestoppt werden, wenn wir uns entscheiden, die Hauptursache, den Einsatz fossiler Energieerzeugung, als erste Priorität rasch loszuwerden.

Wenn wir diese verdrehten Prioritäten jetzt nicht korrigieren, kostet es uns alles.

Was heisst “verdrehte Prioritäten”?

Hier zur Illustration: Wir kommen nach Hause, von der Decke tropft Wasser und ein Rauschen ist hörbar – unsere Erde 1990. Die logische Handlung läuft wie folgt:

  1. Entdeckung der Ursache des Problems: Wasserhahn bei der Badewanne rasch abdrehen ==> fossile Energieerzeugung rasch loswerden
  2. Sauerei aufputzen, Wände und Decken trocknen ==> Energieeffizienz und den Zubau der Erneuerbaren entsprechend steigern
  3. Sanieren ==> CO2 mit technischen Verfahren aus der Atmosphäre entfernen (auf das Niveau 1990)

Die allermeisten Unternehmen und Institutionellen handeln aber mit folgenden, verdrehten Prioritäten:

Anstatt mit 1. Priorität (fossile Energieerzeugung loszuwerden, bildlich den Wasserhahn abschalten) wird Priorität 2, (Bildlich das Aufputzen und Trocknen) umgesetzt:
Grüne Zertifikate «kompensieren» das CO2 der fossilen Energieerzeugung – meist möglichst günstig. Effizienz-Massnahmen bei Gebäuden mittels Wärmepumpen, Dämmen des Gebäudes oder Auswechseln der Fenster wird, wo gerade eine Sanierung ansteht, oft gemacht. Der Einsatz von PV für die Selbstversorgung geht schleppend voran. Einige CO2-Emittenten steigen mit ihrer Flotte auf Elektroautos um, damit die gesetzten CO2-Ziele überhaupt erreichbar werden.

Zudem wird schon Priorität 3 umgesetzt (CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, bildlich sanieren)

Einige Unternehmen sind gerne fortschrittlicher als alle anderen und bezahlen mehr für das CO2-«Kompensieren». So können sie sagen, für uns wird jetzt mit aufwändigen technischen Verfahren CO2 bereits wieder aus der Luft entnommen!

Niemand kümmert sich um Priorität 1 (fossile Energieerzeugung loswerden, bildlich den Wasserhahn zuerst abdrehen).

Im freiwilligen Markt, wo Dienstleister, Handel, Industrie und Institutionelle freiwillige Massnahmen gegen CO2 Massnahmen ergreifen, wird die 1. Priorität, Fossile loszuwerden nicht verfolgt!

Ausnahme: Die 1. Priorität wird in Europa und anderen Kontinenten im gesetzlich verpflichteten Markt für schwere CO2-Emittenten (Kohlekraft, Zement-, Chemie-, Papier-, Stahlproduktion etc.) gelebt. Jede Tonne CO2, die sie ausstossen, müssen die bezahlen. Die fossile Energieerzeugung wird gesetzlich verlangt heruntergefahren, insbesondere, weil der stetig steigende CO2-Preis durch die Verknappung der verteilten Zertifikate das Überleben eines Unternehmens bedrohen kann. Das eingesammelte Geld wird hauptsächlich in die 2. Priorität investiert, die grüne Wirtschaft aufzubauen.

Die beste CO2-Tonne ist die, welche nie ausgestossen wird!

Deshalb heisst die 1. Priorität fossile Energieerzeugung rasch loszuwerden. Anstatt nur zu sagen, was nicht funktioniert, zeigen wir selbst, wie das auch praktisch umgesetzt werden kann. Mehr darüber liest Du in meinen Blog:

Bezüglich Effizienzmassnahmen zeigen wir, wie mit wenig Aufwand im gesamten Gebäudebestand (macht über ein Drittel der Gesamtemissionen aus!) der CO2-Ausstoss in kurzer Zeit um 10% gesenkt werden kann. Mehr darüber liest Du in meinen Blog:

Jeder weiss, dass das Abschalten der fossilen Energieerzeugung bedeutet, dass diese zum Teil ersetzt werden muss. Der Zubau der Erneuerbaren muss darum massiv beschleunigt werden. Dieser Ausbau führt zu komplett dezentralisierter, lokalen erneuerbaren Energieproduktion, wie sie nie vorher bestanden hat. Um dieser neuen Versorgungsstrukturen Rechnung zu tragen, müssen die alten Top-Down-Versorgungsstrukturen mit wenigen Grosskraftwerken rasch in die neue, Bottom-Up-Versorgungsstruktur (viele kleine dezentrale Produktion) transformieren.

Zum Vergleich startete diese Transformation in der IT vom zentralen Grosscomputer zum intelligenten, dezentralisierten Endgerät schon vor 30 Jahren. Diese Transformation geschah sehr effizient und rasch, umgesetzt durch die Privatindustrie. Bei der Energie ist es aber ganz anders, weil der Staat massgeblich das Sagen hat und sogar hauptsächlich der Besitzer der zentralen Grossproduktion ist. Wir sind daher in diesen zentralen Top-Down-Versorgungsstrukturen gefangen. Das grösste Hindernis zum Erfolg sind die fehlenden, neuen politischen Rahmenbedingungen, sprich die totale Liberalisierung. Dadurch erst ist eine Transformation zur notwendigen Bottom-up-Versorgungsstruktur möglich. Mehr darüber liest Du in meinen Blog:

Der Staat muss der Privatindustrie in der Energieversorgung jetzt weichen!

Der Privatindustrie müssen endlich die Türen geöffnet werden. Durch die Liberalisierung von Produktion, Transport und Messung der Energie müssen die privaten Unternehmen selbst als freier Energieversorger Fuss fassen, sprich vom Staat dieses Geschäft übernehmen können.

Ein bekanntes Beispiel ist die Telekommunikation, in der dieselbe Transformation vor 25 Jahren stattgefunden hat. Dies sollte, allerdings ohne deren Fehlentwicklungen (Anbieter-Oligopole, Swisscom immer noch staatlich), in der Energieversorgung jetzt ebenfalls rasch umgesetzt werden.

Der Staat ist bewiesenermassen nicht in der Lage, strategische Entscheide frühzeitig zu fällen, um die Energieversorgung im Rahmen des Möglichen rechtzeitig umzubauen. Für private Unternehmen sind aber gerade diese frühzeitigen strategischen Entscheide überlebenswichtig.

Wie viele Beweise des totalen politischen Versagens brauchen wir noch?

Ein sehr gutes Beispiel ist das missratene Abschalten des Atomkraftwerks Mühleberg in der Schweiz. Eine private Unternehmung würde kaum das AKW ausschalten, ohne vorgängig die Ersatzproduktion bereitgestellt zu haben. Der Plan wäre sicher nicht Mühleberg-2 gewesen – rein wirtschaftlich – wie es von staatlicher Seite durchgedrückt werden wollte.

Beim Ausschalten von Mühleberg gab es keinen einzigen Politiker, der sich über die fehlende Produktionskapazität in der Schweiz beschwert hätte. Im Gegenteil wurde – gerade auch von grüner Seite – nur viel Lob verteilt.

Als weiteres Beispiel wird in der aktuellen Energiekrise offenbar, dass wir mit dem Gebrauch der fossilen Energie von unerwünschten, ja gefährlichen Energiequellen abhängig sind. Der gesunde Menschenverstand sagt das schon längst, aber die verantwortlichen Politiker pflegen andere Prioritäten als die möglichst hohe Selbstversorgung mit eigener, sauberer Energie – bis zum heutigen Tag!

Auch hält der Staat unbeirrt an der TopDown-Versorgung fest, indem er grosse Netzausbau-Vorhaben plant, die bald überflüssig sein werden. Dazu fördert er die zentralistische Produktion von Erneuerbaren – nicht hier, sondern sonst wo auf der Welt. Was hat ein Windpark in der Nordsee mit der Versorgung von Zürich durch das lokale EVU zu tun? Rein gar nichts! Trotzdem wird selbstherrlich immer mehr Geld in diese Art von Geschäften investiert. Das Bewusstsein, dass mit viel Geld und enormem Zeitaufwand völlig in die falsche Richtung investiert wird, fehlt.

In Deutschland kommt der neue saubere Strom durch staatliche Fehlplanung mit zentralistischem Denken oft gar nicht zum Verbraucher!
Der gewählte Erzeugungsort der neuen Erneuerbaren verursacht immer öfter, dass die Energie wegen fehlender Netzkapazitäten nicht zum Abnehmer gebracht werden kann. Anstatt die erneuerbare Energie vor Ort beim Verbraucher zu erzeugen, wird lieber von alten Produktionsstätten Öl-, Gas- oder Kohle-Strom geliefert. Millionen an sauberen Kilowattstunden gehen so verloren und werden durch fossile Energieerzeugung ersetzt. Diese nicht produzierten und nicht lieferbaren kWh müssen aber vom Staat nach gesetzlicher Verordnung trotzdem vergütet werden!

Das sind wenige Beispiele einer sehr langen Liste, welche das andauernde staatliche Versagen im Umbau der Energieversorgung dokumentieren.
Wir erzielen mit dieser hilflosen Politik und den schrägen Interessen der grossen Spieler in der Energieversorgung von heute keine gesunden, strategische Weichenstellungen, die uns in eine Energieversorgungs-Zukunft führen können.

Unsere Vision bleibt: Die beste CO2-Tonne ist die, welche nie ausgestossen wird!
Darauf zielen alle unsere Bemühungen von Peer-Energy AG ab –

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Bob (Robert) Buehler